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Es sah nach einem viel positiveren Wochenende in Indonesien für Loris Baz (Bonovo Action BMW) aus. Der Franzose konnte am Samstag auf dem Pertamina Mandalika International Street Circuit zulegen und hoffte auf mehr am Sonntag. Stattdessen wurde Baz bei einer verrückten Kollision mit Alex Lowes (Kawasaki Racing Team WorldSBK) in der Anbremszone von Kurve 10 über das Bein gefahren und er zog sich dabei einen Wadenbeinbruch sowie schwere Schäden an den Bändern im Knöchel zu. Wir sprachen mit dem heimgekehrten Franzosen über seine ersten Gedanken zu dem Vorfall, den langen Flug nach Hause, die Kettenreaktion, die dazu führte, und seinen Ehrgeiz, bei der nächsten Runde wieder dabei zu sein.

DIE VERLETZUNG: Die ersten Gedanken, der Heimflug und die Operation

"Ich habe sofort gespürt, dass etwas am Bein gebrochen ist", erzählt Baz, der nach einer ersten Operation zu Hause ist. "Ehrlich gesagt, war mein erster Gedanke nach dem Aufprall, zu überprüfen, ob ich das Bein noch habe, denn der Aufprall war so stark, dass ich dachte, mein Bein sei ab. Das war nicht schön, aber danach hat das Ärzteteam einen tollen Job gemacht. Wir haben den Bruch des Wadenbeins sofort gesehen, und zwar im oberen Bereich in der Nähe des Knies. Es war klar, dass die Bänder im Knöchel beschädigt waren, denn auf dem Röntgenbild konnte man sehen, dass zwischen den Knochen mehrere Lücken waren. Ich hatte starke Schmerzen, und der Knöchel war dreimal so groß wie normal. Sie sagten mir, dass der Knöchel auf jeden Fall operiert werden müsse, aber ich beschloss, nach Hause zurückzukehren und mich dort operieren zu lassen, da ich einen guten Spezialisten habe. 2016 hatte ich, glaube ich, 20 oder 21 Brüche im Fuß nach meinem Sturz in Turn 1 in Mugello.

"Ich wollte zurück nach Hause und es war eine gute Entscheidung. Ich habe ihn am Dienstag nach der Landung aufgesucht, und er hat mich am Freitag operiert. Er ging mit einer Kamera ins Innere des Knöchels, um alle Schäden zu überprüfen, die hätten entstehen können. Es ist kein Bruch durch den Aufprall, sondern ein Bruch durch die Bewegung; als Alex mich traf, ging der Knöchel komplett nach außen, es ist also wie eine Zerrung, aber es war so viel härter, dass die Bänder des Knöchels gerissen sind. Ich dachte, dass vielleicht nur eines gerissen ist, aber es waren alle. Das Wadenbein wird sich von alleine erholen, aber ich bin mir nicht sicher, was der Chirurg genau gemacht hat - er hat es mir gesagt, als ich aufgewacht bin, aber ich erinnere mich nicht mehr! Er hat mir gesagt, dass der Schaden größer ist als zunächst angenommen und dass es noch viel zu tun gibt, aber er ist zufrieden mit dem, was er getan hat. Ich muss jetzt nur noch Geduld haben."

Über die Heimfahrt sagte Baz, sie sei nicht schön verlaufen, aber die Schmerzen seien nicht allzu schlimm gewesen: "Ehrlich gesagt war die Reise nicht schön, aber ich hatte Glück, dass ich nach dem Aufprall fünf Minuten lang starke Schmerzen hatte, aber danach im Grunde keine Schmerzen mehr, bis ich zu Hause ankam. Wenn ich mich bewegte, konnte ich spüren, wie sich mein Wadenbein bewegte und knackte, aber wenn ich mich nicht bewegte, hatte ich keine Schmerzen. Nach der Operation hatte ich starke Schmerzen, denn Operationen an Bändern sind irgendwie schlimmer als an anderen Knochen. Das Schlimmste ist, den ganzen Papierkram mit der Versicherung zu erledigen, Flüge zu ändern, Hilfe zu bekommen, aber ich hatte Glück, dass Eugene bei mir war. Obwohl er daran gewöhnt ist, war es für ihn das erste Mal, dass er es auf der anderen Seite machte. Er rief die Versicherung an, meine Freundin und meine Eltern... es lief ziemlich gut. Die Reise war lang, denn es war ein 40-minütiger Flug mit einer achtstündigen Wartezeit, dann ein achtstündiger Flug mit einer weiteren achtstündigen Wartezeit und dann wieder ein achtstündiger Flug! Sobald ich am Flughafen war, hatte ich die Unterstützung, aber ich musste einfach acht Stunden warten... es war langweilig, aber okay! Ich hatte erwartet, dass ich auf dem Rückweg viel mehr leiden würde.

Der Franzose erinnerte auch daran, wie wichtig die Füße beim Rennen sind und blickte auf die frühere Verletzung seines Landsmanns Jules Cluzel: "Wir brauchen unsere Füße wirklich, um gut zu fahren, also muss man eine gute Operation haben, man muss aufpassen, wenn man zurückkommt. Ich habe die Erfahrung von Jules Cluzel gemacht, der eine schlimme Verletzung am linken Fuß hatte und sich danach sehr schwer getan hat, zu fahren."

Zum Vorfall selbst ging Baz auf jedes Detail ein, von einer dünnen Ideallinie bis hin zu anderen Faktoren wie dem Wind und mehr: "Alles kann passieren, aber ich denke, es war eine Kette von Ereignissen, die das Problem verursacht haben. Das erste ist die Beschaffenheit der Strecke: Du reinigst die Strecke auf einer Linie, da wir alle auf derselben Linie fahren, aber wenn du überholen musst, musst du auf den schmutzigeren Teil der Strecke gehen, aber du willst nicht komplett im schmutzigen Teil sein. Also versucht man, so viel wie möglich im sauberen Teil zu bleiben, und man hat nicht diesen Spielraum. Außerdem kam Alex durch den Wind näher als sonst, und wäre er mehr nach innen gegangen, wäre er geradeaus gefahren oder gestürzt. Das Niveau ist auch so hoch, dass es schwieriger ist, einen Zug mit viel Spielraum zu machen. All diese Details zusammen ergeben eine Kettenreaktion, und ich war der Unglückliche am Ende der Kette."

SAISON BISHER: "Wir haben einen Schritt gemacht, aber nicht groß genug, wir werden es sicher schaffen"

"Es war hart, aber wir haben erst zwei Runden hinter uns", fuhr der 30-Jährige fort. "Ich dachte den ganzen Winter über, dass wir Rennen fahren müssen, um zu sehen, wo wir stehen. Phillip Island war wirklich schwierig; abgesehen von Michael, der wirklich gut fuhr und etwas mehr hatte als wir, war keine BMW schneller als die andere, und das mit drei völlig unterschiedlichen Setups. In Indonesien fühlte ich mich, ehrlich gesagt, von Anfang an etwas besser, und auch am Samstag fühlte ich mich noch etwas besser. Wir haben einen guten Schritt gemacht, und dann habe ich in Rennen 1 nach der Superpole in Kurve 1 durch den Zwischenfall mit Rinaldi viel Zeit verloren, aber ich konnte wieder näher an die Top Ten herankommen, und zwar mit viel Input, weil ich wusste, wo ich mich verbessern muss. In Australien waren wir sehr weit weg, und wir wussten nicht, wo wir uns verbessern konnten. Am Sonntag in Indonesien war ich in beiden Fällen, in denen wir Zwischenfälle hatten, unter den ersten sechs, und das ist ein Platz, an dem ich seit der ersten Hälfte des letzten Jahres nicht mehr gewesen bin. 

"Jeder bei BMW und im Team arbeitet wirklich hart und niemand hat aufgegeben. Man sieht bei Kawasaki, dass wir nicht die Einzigen sind, die kämpfen, denn Yamaha und Ducati legen die Messlatte sehr hoch - besonders Ducati. Das ist gut für die Meisterschaft, denn es gibt schnellere Motorräder als letztes Jahr und es ist so eng. Es ist super einfach, weiter hinten dumm auszusehen, aber man fährt schneller als letztes Jahr. Das Niveau ist viel dichter. Ich spüre die Verbesserung, und wir haben einen Schritt gemacht, aber noch keinen großen Schritt, aber man darf nicht vergessen, dass der Winter sehr kurz war. Ich glaube fest an das Projekt, und wir werden es sicher schaffen."

ERHOLUNGSZEIT: Assen wahrscheinlich, Bänderheilung entscheidend

Was die Erholungszeit angeht, so hat Baz die nächste Runde in fünf Wochen im Visier: "Ich weiß nicht genau, wann ich wieder fit bin, aber mein Ziel ist es, in Assen so fit wie möglich zu sein. Im Moment kann ich nichts machen, ich sitze nur auf dem Sofa, mit hochgelegtem Bein und etwas Eis. Das Ziel ist es, in Assen so fit wie möglich zu sein, was auch der Chirurg befürwortet hat, was positiv ist. In den ersten zwei Wochen nach der Operation darf ich nichts machen, denn ich muss zwei Wochen lang komplett pausieren, damit die Arbeit, die der Chirurg mit den Bändern gemacht hat, wirken kann. Dann beginne ich in zehn Tagen mit der Physiotherapie am selben Ort; das Reha-Zentrum befindet sich am selben Ort, an dem ich operiert wurde.

"Ich werde den Test verpassen, aber ich hoffe, dass ich in Assen wieder dabei sein kann; ich denke, dass es eine gute Strecke für uns sein kann, also werden wir sehen. Ich denke, dass ich zu 95 % in Assen dabei sein werde; ich bin mir nicht sicher, in welcher Form ich sein werde, aber es sind noch fünf Wochen - viel und nicht viel! Ich werde etwas weniger als drei Wochen haben, wenn ich mit der Reha beginne. Ich hatte schon viele Knochenverletzungen und weiß, was bei einer Knochenverletzung zu erwarten ist, aber bei Bändern weiß ich es nicht, denn das Wichtigste ist, dass ich den Knöchel wieder bewegen kann. Ich habe einen guten Physiotherapeuten, also werden wir gemeinsam daran arbeiten.

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